Schacht IV Rheinpreußen
Die Schachtanlage Rheinpreussen repräsentiert ein bedeutendes Industriedenkmal und erinnert an die Zeit des Bergbaus im Ruhrgebiet. Sie dient nicht nur als historisches Zeugnis, sondern auch als Ort für kulturelle Veranstaltungen, Ausstellungen und Führungen, die die Bedeutung des Bergbaus für die Region verdeutlichen.
Die Schachtanlage Rheinpreussen war einst Teil eines florierenden Bergbaugebiets im westlichen Ruhrgebiet. Ihre Geschichte reicht bis in das späte 19. Jahrhundert zurück, als hier der Steinkohlenbergbau einen entscheidenden Aufschwung erlebte. Heute ist die Schachtanlage Rheinpreussen ein Industriedenkmal, das an die Ära des Bergbaus erinnert. Teile der Anlage wurden restauriert und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Besucher:innen haben die Möglichkeit, durch das Gelände zu wandern und die gut erhaltenen Überreste der Bergbauarchitektur zu erkunden. Dabei bietet sich ein faszinierender Einblick in die technologische Entwicklung und die Arbeitsbedingungen, die einst mit dem Bergbau verbunden waren.
Die Schachtanlage Rheinpreussen dient nicht nur als historisches Zeugnis, sondern auch als Ort für kulturelle Veranstaltungen, Ausstellungen und Führungen, die die Bedeutung des Bergbaus für die Region verdeutlichen. Dazu zählt unter anderem eine Dauerausstellung im denkmalgeschützten Maschinenhaus, in dem eine der ältesten elektrischen Fördermaschinen des Ruhrgebiets steht. Fotos und liebevoll zusammengetragene Exponate vermitteln charakteristische Einblicke in die Zeit, als der Bergbau das Leben im Ruhrgebiet fest in seiner Hand hatte. Im nachgebauten Ausstellungsstollen wird die Geschichte des Bergbaus und die Arbeit der Bergleute unter Tage sichtbar. Besucher:innen der Ausstellung begeben sich so auf einen kurzweiligen Streifzug durch die Bergbaugeschichte.
Nur wenige Meter von der Maschinenhalle entfernt, befindet sich das 48 m hohe Doppelstrebengerüst vom Schacht IV. Es gilt als das älteste Gerüst dieser Bauart im Ruhrgebiet. Gleichzeitig handelt es sich um den letzten übertägigen Zeugen des einstmals so ertragreichen Rheinpreußen-Bergbaus. Das ehemalige Zechengelände ist Teil der ‚ExtraSchicht – die Nacht der Industriekultur‘, bei der die Anlage einmal im Jahr kulturell zum Leben erweckt wird. Menschen aus der gesamten Region zieht es dann zum Moerser Industriedenkmal, um spannende Führungen, atmosphärische Lichtinstallationen und ein spektakuläres Höhenfeuerwer vor einer einzigartigen Kulisse zu erleben.
Geschichte
- Die Anlage wurde 1903 in Betrieb genommen und umfasste mehrere Förderschächte, Zechenanlagen und Betriebsgebäude.
- Sie trug während der Blütezeit des Steinkohlebergbaus maßgeblich zur Energieversorgung und Industrialisierung des Ruhrgebiets bei: Bis zu 3.000 Bergleute fuhren hier täglich ein, um ihre Arbeit zu verrichten. Fast 50 Millionen Tonnen Kohle förderte die Anlage zwischen 1904 und 1962 zu Tage.
- Bis in die 1990er Jahre wurde das schwarze Gold aus dem 93,5 Quadratkilometer großen, ersten linksrheinischen Grubenfeld gefördert.
- Herzstück des Industriedenkmals ist die mächtige Fördermaschine, die an ihrem ursprünglichen Standort im Fördermaschinengebäude noch originalgetreu erhalten ist. 84 Jahre lang hat das 2 x 700-PS-Kraftpaket treu seine Dienste getan, bis es 1990 in den wohlverdienten Ruhestand geschickt wurde.
- In den 1970er Jahren erfolgte die Stilllegung des Bergwerks aufgrund wirtschaftlicher Veränderungen und dem Rückgang des Steinkohlenbergbaus in Deutschland.
- 1992 begannen die Sanierungsarbeiten unter der Federführung der Ruhrkohle AG. Maßgeblich beteiligt war auch der Grafschafter Museums- und Geschichtsverein in Moers e. V., der die Fördermittel beantragt und das Fördermaschinengebäude in Eigenregie restauriert hat. Die maschinelle Ausstattung des Gebäudes aus dem Jahre 1906 blieb dabei fast vollständig erhalten und kann heute besichtigt werden. Im Jahr 2000 war die Restaurierung abgeschlossen und das Fördermaschinengebäude wurde eröffnet.
- Heute ist die Schachtanlage Rheinpreussen ein Industriedenkmal.
- Das Fördergerüst von Schacht IV ist der letzte übertägige Zeuge des einstmals so ertragreichen und mächtigen Rheinpreussen-Bergbaus.
Infobox
Adresse & Kontakt
Gewerbepark Schacht IV
Zechenstraße 50, 47443 Moers
Öffnungszeiten
jeden Sonntag von Mai – Oktober in der Zeit von 13 bis 16 Uhr
Der Eintritt ist kostenfrei.
Individuelle Termine für Führungen können per Mail an schacht4@gmgv-moers.de vereinbart werden oder telefonisch unter 02841/889108 (vor Ort, Mi. 9-12 Uhr)
Bildnachweise: Stadt Moers